Die existenzielle Idee
Kernidee der Existenzanalyse ist – analog der Tradition existenzialistischer Ansätze – die Fähigkeit des Menschen, sich das Leben anzueignen, aktiv das eigene Leben gestalten zu können, in einem potentiell freien und verantwortlichen Umgang mit allen Gegebenheiten seiner Welt zu stehen.
Dieses Umgehen des Menschen mit seiner Welt zeigt sich in der Möglichkeit, aber auch der Notwendigkeit, Entscheidungen treffen zu können, zu müssen und zu wollen. Diese Entscheidungen, wenn sie authentisch sind, geben dem Leben des Menschen ihre sinnstiftende Ausrichtung. Dafür ist die Idee maßgeblich, dass den Menschen eine Welt umgibt, die immer auch eine Aufgabe in sich trägt, der er sich zu stellen hat. Die Verwirklichung dieser als wertvoll erlebten Lebensmöglichkeit stiftet ihm Erfüllung.
Ziel existenzanalytischer Psychotherapie ist deshalb die Befähigung zu diesem Umgang, zu dieser Aneignung des Lebens, wenn diese in ihrer Intentionalität blockiert oder gar gestört ist. Der Weg dieser Aneignung ist der existenzielle Dialog.