Fazit
Scham ist eine Emotion, die jeder von uns kennt. Sie wird meist als unangenehm erlebt, ist sie doch oft verbunden mit dem Gefühl der Bloßstellung und dem Impuls im Boden zu versinken.
Scham entwickelt sich durch die Interaktion mit anderen. Um ausgelöst zu werden, braucht sie zumindest die Vorstellung der Entblößung des Eigenen vor dem Anderen.
Aus existenzanalytischer Perspektive sehen wir jedoch auch die Schutz- und Abgrenzungsmöglichkeit der Person. Die Scham erscheint hier als Hüterin der Würde.
In dieser Tagung wollten wir genauer verstehen, wie Scham phänomenologisch, anthropologisch und psychologisch zu beschreiben ist und welche helfenden und beschränkenden Auswirkungen sie im zwischenmenschlichen Miteinander haben kann.
Über 70 Teilnehmende sind der diesjährigen Einladung nach Hannover gefolgt und konnten in zunächst drei Impulsvorträgen und anschließend in sieben Workshops ihr Verständnis und die Potenziale von Scham miteinander lebhaft diskutieren, vertiefen und schärfen. Daneben konnten Neu-Interessierte am bewährten Format “Einführung in die Existenzanalyse und Logotherapie” teilnehmen und mehr zu den anthropologischen Grundlagen und Anwendungsfeldern der Existenzanalyse und Logotherapie erfahren.
Zum Abschluss des Tages wurde den Teilnehmenden im Rahmen eines existenziellen Life-Coachings demonstriert, wie die Arbeit am personalen Umgang mit Gesichtsverlusten in Gruppen erfolgen kann.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!
Nach der Fachtagung ist vor der Fachtagung, und so sind wir bereits in der Planung für den Herbst 2020 am 19.09.2020 in Hannover. Das Thema folgt!