„Eine Veranstaltung dieses Formats hat uns bisher gefehlt“, waren sich die Teilnehmenden am ersten Wochenende der Existenzanalytischen Fachtage 2018 einig. Die meisten nutzten gleich Samstag und Sonntag um Ihre Tätigkeit bzw. Ihren Weiterbildungsfortschritt zu reflektieren und die eigenen Kenntnisse zu vertiefen. Während die Beratung beim ersten Zusammentreffen im Mittelpunkt stand, hatte der zweite Teil des Wochenendes die therapeutische Arbeit im Fokus.
Geertje-Froken Bolle und Dr. Thomas Herzog vom Berliner Institut boten am Samstag die Möglichkeit einmal ganz konkret unsere spezifische Methodik – insbesondere Sinn-Erfassungs-Methode, Personale Positionsfindung, Willensstärkungsmethode – und deren Verwendung anzuschauen. Hierzu stellte Thomas Herzog in einem spannenden Vortrag eine Strukturierung der Methoden entlang der existentiellen Grundfähigkeiten (Frankls Selbstdistanzierung und Selbstranszendenz sowie Längles Selbstannahme) als auch verschiedener Interventionsebenen (Ressourcen-, Problem- und Prozess-orientiert) vor, die alle Teilnehmenden begeisterte.
Nach der Mittagspause stand die Krisenintervention im Mittelpunkt, bevor die ZuhörerInnen herausgefordert wurden darüber nachzudenken, welche der vorgestellten als auch adjuvanten und supportiven Methoden von ihnen gern und bei welchem Anlass genutzt werden. Zum Ausklang wurde auf das neue Institutsteam in Berlin (Bolle, Herzog, Jaeger-Gerlach, Zirks) angestoßen. Ein orientalisches Büfett bot die Gelegenheit trotz einem arbeitsreichen Tag noch lange zu bleiben und sich auszutauschen. Hierbei gab es für KollegInnen, die tagsüber nicht dabei sein konnten, die schöne Möglichkeit nur für den Abend zu kommen um Kontakte zu pflegen oder (erneut) zu knüpfen. Die angenehme Atmosphäre wurde letztlich von einem Live-Jazz-Duo veredelt.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen der PEA. Hier wurde in der Vertiefung mit Ingo Zirks wieder einmal deutlich, wie sinnvoll es sein kann, viel Zeit für die einzelnen Schritte zu verwenden. Letztlich wurde am gesamten Tag vor allem mit PEA 0 und PEA 1 gearbeitet. Hierbei war es besonders hilf- und aufschlussreich die Möglichkeit zu haben als Gruppe mit einer geladenen Klientin zu arbeiten.
Alle waren so dankbar für die beiden Tage, dass der Wunsch nach einer Fortsetzung deutlich zur Sprache kam. Und einige wollen nun, obwohl sie es bisher nicht so geplant hatten, auch noch zur Fortsetzung am 24. und 25. November kommen, wenn die Beschäftigung mit existenzanalytischer Organisationsentwicklung und Coaching ansteht.